Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis (Aug 2015)

Chancen und Herausforderungen assistiver Technik. Nutzerbedarfe und Technikakzeptanz im Alter

  • Harald Künemund

DOI
https://doi.org/10.14512/tatup.24.2.28
Journal volume & issue
Vol. 24, no. 2

Abstract

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Erste assistive Technologien für Menschen mit Demenz wurden bereits entwickelt und sind auch schon am Markt erhältlich. Von einem flächendeckenden Einsatz dieser Technologien kann aber nicht gesprochen werden. Vor dem Hintergrund der offensichtlich vorhandenen gesellschaftlichen Bedarfslage – Demenz gilt als eine der gesellschaftlichen Herausforderungen in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel – liegt der Verdacht nahe, dass diese frühen technischen Entwicklungen die Nachfrage des Marktes noch nicht ausreichend gut adressieren. Hier kann eine bedarfsorientierte Technikentwicklung mit der Analyse des räumlichen, sozialen und funktionalen Handlungskontextes und der Identifikation der Anforderungen und Wünsche der Akteure im Pflegearrangement ansetzen. Das heißt, bevor technische Festlegungen getroffen werden, wird erhoben, welche Bedarfe an Unterstützung im Arrangement bestehen. Lassen sich zur Befriedigung dieser Bedarfe technische Assistenzsysteme identifizieren, die im Pflegearrangement für akzeptabel erachtet werden, dann beginnt ein anschließender Technikentwicklungsprozess bereits mit diesem Akzeptabilitäts-Vorschuss. Auch eine den Technikentwicklungsprozess begleitende Technikfolgenforschung profitiert von dieser bedarfsorientierten Vorgehensweise, wie anhand eines Fallbeispiels aus dem Pflegezusammenhang für Menschen mit Demenz dargestellt wird.

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