RUDN Journal of Philosophy (Sep 2023)

Heinrich Rickerts Theorie des Philosophischen Anfangs

  • Jacinto Páez Bonifaci

DOI
https://doi.org/10.22363/2313-2302-2023-27-3-698-712
Journal volume & issue
Vol. 27, no. 3
pp. 698 – 712

Abstract

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In diesem Beitrag wird die philosophische Konzeption des Anfangs der Philosophie als Beziehung zum Verhältnis von Subjekt und Objekt untersucht, die der Neukantianer Heinrich Rickert entwickelt hat. Die Untersuchung rekonstruiert erstens den problematischen Hintergrund, der Rickert zum Problem des Anfangs und zu seiner Unterscheidung zwischen drei Bedeutungen des Begriffs ‘Anfang’ führte. Dieser Hintergrund steht im Zusammenhang mit der Wiederbelebung der dialektischen Philosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zweitens wird eine Konzeption des korrelativen Anfangs der Philosophie als Antwort auf das von Hegel zu Beginn der Wissenschaft der Logik formulierte Paradoxon vorgeschlagen. Auf diese Weise wird Rickerts Argumentation als Antwort auf die drei wichtigsten Kritikpunkte Hegels am Anfang der Philosophie durch den Begriff des Ich analysiert. Um die Argumente zu verdeutlichen, die Rickert in seinem Aufsatz über den Begriff des Anfangs der Philosophie entwickelt, werden wir die wesentlichen Hinweise auf Rickerts Konzeption des heterologischen Denkens geben. Schließlich wird der Ansatz eines korrelativen Anfangs im Hinblick auf das allgemeine Projekt einer Transzendentalphilosophie bewertet. Wir werden aufzeigen, wie das, was Rickert die Wendung zum Objekt nennt, Rickert zu einer paradoxen Position verpflichtet, die er selbst als ‘transzendentalen Empirismus’ charakterisiert. Jenseits dieser Schwierigkeit will die vorliegende Untersuchung zeigen, dass Rickerts Position eine der originellsten Positionen der Transzendentalphilosophie darstellt, die sich mit der Hegelschen Frage nach dem wahren Anfang der philosophischen Wissenschaft auseinandersetzt.

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