Monitor Versorgungsforschung (Aug 2024)
Covid-19-Impfmanagement: de-/zentralisiert und digital optimiert
Abstract
In der Covid-19-Pandemie verfolgten die westlichen Industrienationen ähnliche Impfpolitiken, aber unterschieden sich in den Organisationsstrukturen der Impfprogramme erheblich zwischen zentralisierten und dezentralisierten Systemen. Dieser Beitrag zeigt, dass international dezentralisierte und zentralisierte Systeme zunächst die gleiche Spitzenleistung erreichten, auf nationaler Ebene gemischte Ansätze einen längerfristigen Erfolg aufwiesen und im subnationalen Bereich der Wechsel von einem System mit angebotsbasierten Terminen zu einem Registrierungssystem mit Präferenzangaben und automatischer Terminzuweisung zu einer Spitzenleistung führte. Über das System konnte eine faire und gerechte Verteilung der Impfdosen erreicht sowie eine Überperformance von 14% nachgewiesen werden. Die Implementierung dieses Systems für ganz Deutschland hätte einen um 4% höheren Schutz, geringere wirtschaftliche Kosten und eine frühere Lockerung des Lockdowns ermöglicht. In demokratischen, freiheitsorientierten Ländern mit freiwilliger Impfung wird eine zentrale Organisation mit Registrierung und automatischer Terminzuweisung als Best Practice für das Impfmanagement empfohlen.
Keywords