Africa Spectrum (Jan 2011)

Covering Post-Conflict Elections: Challenges for the Media in Central Africa Wahlberichterstattung in Post-Konflikt-Phasen: Herausforderungen für die Medien in Zentralafrika

  • Marie-Soleil Frère

Journal volume & issue
Vol. 46, no. 1
pp. 3 – 32

Abstract

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In the past ten years, elections were held in six countries of Central Africa experiencing “post-conflict” situations. The polls that took place in Burundi (2005), the Central African Republic (2005), the Democratic Republic of the Congo (2006), Congo-Brazzaville (2002, 2007), Chad (1996, 2001, 2006) and Rwanda (2003) were crucial for peace-building. In some cases, they were widely supported and supervised by the international community, being considered the last step of a peace process and the first step toward establishing a truly representative “post-conflict” regime. The media were expected to play a large part in supporting these elections, both to inform the citizens, so they could make an educated choice, and to supervise the way the electoral administration was organizing the polls. This paper attempts to show the many challenges faced by the media while covering these post-conflict electoral processes. In a context of great political tension, in which candidates are often former belligerents who have just put down their guns to go to the polls, the media operate in an unsafe and economically damaged environment, suffering from a lack of infrastructure, inadequate equipment and untrained staff. Given those constraints, one might wonder if the media should be considered actual democratic tools in Central Africa or just gimmicks in a “peace-building kit” (including “free and fair” elections, multipartism and freedom of the press) with no real impact on the democratic commitment of the elite or the political participation of the population.In den letzten zehn Jahren wurden in sechs zentralafrikanischen Ländern, die sich in einer Post-Konflikt-Phase befanden, Wahlen abgehalten. Die Wahlgänge in Burundi (2005), der Zentralafrikanischen Republik (2005), der Demokratischen Republik Kongo (2006), Kongo-Brazzaville (2002, 2007), dem Tschad (1996, 2001, 2006) und Ruanda (2003) waren entscheidend für die Friedenskonsolidierung. Einige dieser Wahlen wurden von der internationalen Gemeinschaft umfassend unterstützt und überwacht, denn sie wurden als letzte Stufe des Friedensprozesses und erster Schritt hin zu einer repräsentativen politischen Ordnung angesehen. Den Medien wurde eine wichtige Rolle zur Unterstützung dieser Wahlen zugeschrieben, sowohl in Bezug auf die Information der Bürger, damit diese eine auf Kenntnissen beruhende Entscheidung treffen könnten, als auch auf die Überwachung der Organisation der Wahlen durch die Verwaltung. Dieser Beitrag versucht, die vielen Herausforderungen zu zeigen, denen sich die Medien bei der Wahlberichterstattung ausgesetzt sahen. In einer Situation starker politischer Spannung, in der die Kandidaten häufig ehemalige Kriegsteilnehmer sind, die ihre Waffen nur für den Wahlgang niedergelegt haben, operieren die Medien in einem Umfeld, das durch Unsicherheit und wirtschaftliche Zerstörung gekennzeichnet ist. Ihre Arbeit leidet unter der mangelhaften Infrastruktur, ihrer ungenügenden Ausrüstung und nicht ausreichend qualifizierten Mitarbeitern. Angesichts dieser Unzulänglichkeiten ist fraglich, ob die Medien in Zentralafrika wirklich als Instrumente der Demokratisierung angesehen werden können oder (wie auch „freie und faire“ Wahlen, Mehrparteiensystem und Pressefreiheit) eher als ein Element aus dem „Peacebuilding-Bau-satz“ ohne wirkliche Bedeutung für die demokratische Einstellung der Elite oder die politische Partizipation der Bevölkerung.

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