Raumforschung und Raumordnung (Jul 1990)

Entwicklungsmöglichkeiten eines künftigen Landes Mecklenburg-Vorpommern aus westdeutscher Sicht

  • Karin Peschel

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.2031
Journal volume & issue
Vol. 48, no. 4,5

Abstract

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Aussagen zu den Entwicklungsaussichten eines Landes Mecklenburg-Vorpommern lassen sich aus Hypothesen zu den Umstrukturierungserfordernissen der Wirtschaft einerseits, der Kenntnis der Standortdeterminanten moderner Industrien andererseits gewinnen. Hinsichtlich der Umstrukturierungserfordernisse bietet sich als Analogie die Entwicklung in SchleswigHolstein in den 70er und 80er Jahren an. Allerdings kann für das Schleswig-Holstein der 70er Jahre nicht gesagt werden, was noch heute für Mecklenburg-Vorpommern gilt: Die Wirtschaft wird entscheidend durch den Agrarsektor, die Werftindustrie, den Seeverkehr, die Hafenwirtschaft und den Fischfang geprägt. Es wird argumentiert, daß das Land neue große Industrien brauche, der Dienstleistungssektor sei nicht in der Lage, die zu erwartenden Beschäftigungsverluste der vorgenannten Bereiche aufzufangen. Als wichtigste Voraussetzung für Industrieneuansiedlung werden genannt: die Verfügbarkeit von Industrieflächen (abhängig von Eigentumsfragen, von der Übernahme von Altlasten usw.), von Kommunikations- und Verkehrsinfrastruktur und von (um)qualifizierten Arbeitskräften.