Medienimpulse (Apr 2014)
Habitus – auch medialer Habitus – aus pädagogischer Perspektive
Abstract
Der Artikel stellt einen explizit bildungswissenschaftlichen Beitrag zu den Debatten über den "medialen Habitus" dar. Der Autor stellt dabei insbesondere die Frage nach dem "Wie" der "Inkorporierung" des Habitus in der frühkindlichen Phase des Menschen und erweitert dadurch allgemeiner gehaltene Diskussionen über die faktische und empirische Vorhandenheit des Habitus. Dabei betont der Artikel dass psychische Dispositionen und dauerhafte soziale Befindlichkeiten im Sinne eines Dispositivs konstitutiv für den Habitus sind und entwicklungspsychologisch fünf Phasen der Aneignung im Rahmen des kindlichen "Mitmachens" zu unterscheiden sind. So wird etwa der Umgang mit dem eigenen Leib und dem des anderen, mit der eigenen Haut und der Haut der anderen aus dem familiären Dispositiv in die eigene Disposition aufgenommen und konstituiert damit – aktiv und passiv – den Habitus. Der Beitrag betont nachdrücklich – und in Erweiterung und Intensivierung des Bourdieuschen Konzepts – die prozessuale Konstitution des (früh-)kindlichen Habitus und beschreibt diese stufenartig und sehr fokussiert, um so das Konzept und die Diskussion zur Medialität des Habitus zu intensivieren und zu bereichern. Damit wird auch die Genese des Habitus im Sinne subtiler (Sozialisations-)Bereiche herausgearbeitet, um genauer angeben zu können, wie sich im Rahmen der Familie und der Umwelt bestimmbare psychische und soziale Dispositionen konstituieren.
Keywords