Medienimpulse (Sep 2023)

Der Digitalhype als didaktische Herausforderung

  • Anke Redecker

DOI
https://doi.org/10.21243/mi-03-23-14
Journal volume & issue
Vol. 61, no. 3

Abstract

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Digitale Elementarbildung kann durch forschendes Lernen transformatorische Erkundungs- und Urteilsprozesse in den Blick nehmen, durch die Kinder darauf vorbereitet werden, sich sinn- und verantwortungsvoll mit anderen, anderem und sich selbst auseinanderzusetzen. Um Bekanntes hinterfragen und sich auf Inkonsistenzen einlassen zu können, bedarf es in Kita und Grundschule einer didaktischen Anregung, die Lernende bei dieser Mühe und Muße erfordernden Aufgabe unterstützt. Dies widerspricht einer technologischen Lernauffassung, die sich auf die instrumentalisierende Erfüllung vorkonstruierter Aufgaben beschränkt. Hält Robotik Einzug in die Elementarbildung, um ein Ideal maschinenähnlichen Verhaltens zu propagieren, werden Kinder auf grundschulische Internalisierungspraktiken per drill and practice vorbereitet, die Kokreativität durch Konkurrenzorientierung und Kontingenzsensibilität durch die Illusion einer umfassenden kybernetischen Kontrollierbarkeit ersetzt.

Keywords