Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Jan 2010)

If Music is Ongoing Experience, What Might Music Theory Be? . A Suggestion from the Drastic

  • Christopher F. Hasty

DOI
https://doi.org/10.31751/546
Journal volume & issue
Vol. 7, no. Sonderausgabe [Special Issue]
pp. 197 – 216

Abstract

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The current opening of musicology to questions of performance and embodied meaning calls for a theorizing of musical experience that would not remain stuck in oppositions of subject and object, mind and body, process and product. If we take experience as essentially predetermined by the musical work or, in cognitivist information processing terms, by rule-governed mechanisms for manipulating internal representations (be these rules syntactic or semantic) we shall not be able to account for the creativity of music and the production of novel meaning. The complexity or messiness of such production may seem an impediment to understanding music – it would seem to lead to the vagaries of the merely subjective, to mere appearance, or to a hopeless relativism that would in the end leave us speechless. In this essay I will take the creativity of experiencing and all the complexity that comes with it as a positive fact that might lure us to think about time and process in music. Such a thinking could open many avenues for connecting theory and practice and for connecting music theory with other disciplines of musical scholarship. Die momentane Öffnung der Musikforschung zu Fragen der Aufführung und der ›verkörperten Bedeutung‹ erfordern eine Theorie musikalischer Erfahrung, die nicht in den Oppositionen von Subjekt und Objekt, von Geist und Körper oder von Prozess und Produkt stecken bleibt. Wenn wir Erfahrung als etwas vom musikalischen Werk Vorherbestimmtes ansehen, oder, informationstheoretisch ausgedrückt, als regelgeleitete Mechanismen, die interne Darstellungen manipulieren (seien diese Regeln syntaktisch oder semantisch), werden wir nicht in der Lage sein, die Kreativität der Musik und die Produktion von neuer Bedeutung zu erkennen. Die Komplexität und Unordnung von derartiger Bedeutungsproduktion scheint ein Hindernis auf dem Weg zum Verstehen von Musik zu sein – es scheint zu den Launen des bloß Subjektiven zu führen, zu bloßer Erscheinung, oder zu einem hoffnungslosen Relativismus der uns am Ende sprachlos zurücklässt. In diesem Essay möchte ich die in der Erfahrung liegende Kreativität in all ihrer Komplexität als positives Faktum als Ausgangspunkt nehmen, um über Zeit und Prozess in der Musik nachzudenken. Ein solches Denken öffnet viele Wege zu einer engeren Bindung von Theorie und Praxis, als auch zu einer engeren Bindung der Musiktheorie mit anderen Disziplinen der Musikforschung.

Keywords