Medien & Kommunikationswissenschaft (Jun 2021)

Learning by doing oder doing by learning? Die Wechselwirkung zwischen Online- Privatheitskompetenz und Datenschutzverhalten

  • Johanna Schäwel,
  • Regine Frener,
  • Philipp K. Masur,
  • Sabine Trepte

DOI
https://doi.org/10.5771/1615-634X-2021-2-221
Journal volume & issue
Vol. 69, no. 2
pp. 221 – 246

Abstract

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Die Nutzung von und die Kommunikation mit sozialen Medien basiert auf dem Austausch persönlicher Daten. Dabei können Privatheitsrisiken entstehen, vor denen man sich oft nur schwer schützen kann. Damit Menschen Online-Angebote selbstbestimmt nutzen können, ist ein gewisser Schutz ihrer Daten erforderlich. Immer häufiger wird die Online-Privatheitskompetenz als Voraussetzung dafür angesehen. Kritisch hinterfragt wird jedoch, ob Wissen über Online-Privatheit tatsächlich zu aktivem Datenschutz führt. Die Kausalität zwischen Online-Privatheitskompetenz und Datenschutz blieb bislang unerforscht: Schützen Menschen mit hoher Online-Privatheitskompetenz ihre Daten besser? Oder ist es umgekehrt, und Datenschutzverhalten macht Internetnutzende kompetenter? Mit einer Längsschnittstudie haben wir die Wechselwirkung zwischen Online-Privatheitskompetenz und der Umsetzung von Datenschutz von N = 898 Internetnutzenden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit höherer Online-Privatheitskompetenz über die Zeit ihre Daten etwas aktiver schützen. Umgekehrt hat Datenschutzverhalten jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Online-Privatheitskompetenz.