Acta Neophilologica (Dec 2024)

Heinrich Heine im slowenischen Lektürekanon

  • Mineja Krisper,
  • Petra Kramberger

DOI
https://doi.org/10.4312/an.57.2.93-112
Journal volume & issue
Vol. 57, no. 2

Abstract

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Obwohl der deutsche Dichter Heinrich Heine (1797–1856) eine herausragende Position in der globalen literarischen Szene einnahm, wurde er bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts oft aus dem schulischen Lektürekanon ausgeschlossen. Die Anerkennung seines Werkes im Bildungsumfeld wurde von einer Vielzahl von Faktoren geprägt, unter anderem von politischen und gesellschaftlichen Bedingungen sowie Kontroversen, die sein Schaffen begleiteten. Der vorliegende Beitrag untersucht Heines Rolle im gymnasialen und mittelschulischen Lektürekanon des slowenischen ethnischen Gebiets. Die Analyse konzentriert sich hauptsächlich auf die historische Entwicklung der Kanonisierung von Heines Texten im slowenischen Bildungsumfeld und betrachtet auch seine aktuelle Präsenz im slowenischen Schulsystem. Das erste Kapitel beleuchtet Heines Rolle im slowenischen Schulkanon von 1850 bis 1918 und gliedert sich aufgrund des historischen Kontextes in zwei Unterkapitel: Heines Rolle im Deutschunterricht und seine Präsenz in slowenischen Lesebüchern. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf Heines Position im slowenischen Bildungskanon von 1918 bis heute. Dabei wird untersucht, wann Heines Texte erstmals in slowenische Lesebücher integriert und welche seiner Werke für die Aufnahme ausgewählt wurden, wann und wie Heines Werke zum festen Bestandteil des slowenischen Bildungssystems wurden und wie der Dichter den slowenischen Schülern heute präsentiert wird.

Keywords