Journal of Family Research (Sep 2001)

Plurale Lebensformen und stabile Bindungen: von Haushalten und Netzen

  • Hans Bertram

Journal volume & issue
Vol. 13, no. 2

Abstract

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Die Pluralisierungsthese zum Wandel der Familienformen wird in der Regel mit Daten der amtlichen Statistik gestützt, die auf der Grundlage der Haushalts- und Bevölkerungszahlen einen Anstieg der Ein-Personenhaushalte und der Scheidungszahlen, dagegen eine zurückgehende Heiratsneigung, eine Zunahme der Ein-Elternfamilien und einen deutlichen Rückgang der Familien mit Kindern verzeichnet. Der Autor kommentiert die gegenwärtige Entwicklung der sozialen Beziehungen und die Herausbildung einer 'multilokalen Mehrgenerationenfamilie'. Er skizziert ferner einige Forschungsperspektiven und weist darauf hin, dass der Wandel familiärer Lebensformen einerseits einer historischen Perspektive bedarf, um auf der Basis von Zeitreihen den Wandel von Beziehungen, Wohnformen, Intimität und Bindungen angemessen rekonstruieren können. In der Familiensoziologie könnten solche Zeitreihen zum Beispiel durch replikative Surveys erstellt werden. Darüber hinaus ist für die Diskussion um den Wandel familiärer Lebensformen jedoch eine engere Zusammenarbeit mit Historikern notwendig. Es mangelt hier aber an theoretischen Konstrukten, die die Frage der Bindungen im Lebensverlauf theoretisch in ein Familienmodell integrieren.

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