PraxisForschungLehrer*innenBildung (Mar 2021)

Anerkennung und habituelle (Un-)Passung auf der Ebene der Schüler*innen-Lehrer*innenbeziehung

  • Kathrin te Poel

DOI
https://doi.org/10.11576/pflb-4196
Journal volume & issue
Vol. 3, no. 2

Abstract

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Verhältnisse der Passung und Unpassung in schulischen Kontexten werden bisher insbesondere im „Schulkulturansatz“ (Böhme, Hummrich & Kramer, 2015, S. 12) in ihrer Anerkennungsbedeutsamkeit betrachtet. Im Fokus stehen dabei vornehmlich Passungsverhältnisse zwischen den Anerkennungsordnungen von Schule bzw. der jeweiligen Schulkultur und den habituellen Prägungen von Schüler*innen. Verhältnisse der habituellen Passung und Unpassung auf der Interaktionsebene zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen und damit verbundene anerkennungsrelevante Konsequenzen bilden ein Forschungsdesiderat. Mit den Rekonstruktionen in diesem Artikel wird dieses Desiderat bearbeitet. Ausgehend von Ausschnitten aus Protokollen von bildungsbiographischen Interviews mit (ehemaligen) Schüler*innen werden erzählte Unterrichtssituationen und damit verbundene Erfahrungen der Anerkennung und Nicht-Anerkennung aus Schüler*innensicht in den Blick genommen. Mit der Methode der objektiven Hermeneutik werden habituelle Passungen und Unpassungen zwischen Lehrperson und Schüler*in im Kontext der erzählten Situationen rekonstruiert. Dabei wird gezeigt, inwiefern diese habituellen (Un-)Passungen mit Anerkennungserfahrungen auf Schüler*innenseite verbunden sind und welche bildungsrelevanten Konsequenzen das Zusammenspiel hat. Die Ergebnisse werden nicht nur in ein Verhältnis zur Ebene der Schulkultur gesetzt, sondern auch in ihrer Bildungsgerechtigkeitsrelevanz beleuchtet.

Keywords