Monitor Versorgungsforschung (Feb 2023)

Die unsichtbaren Verantwortlichen: Angehörige in der Berichterstattung über Demenzen

  • Dominik Daube MA,
  • Prof. Dr. phil. Doreen Reifegerste

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.01.23.1866-0533.2475
Journal volume & issue
Vol. 2023, no. 01
pp. 41 – 46

Abstract

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Demenzen sind eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft, gerade die pflegerische Versorgung ist eine große Aufgabe. Menschen mit Demenz werden häufig zu Hause versorgt, die professionelle Pflegesituation in Deutschland ist angespannt – so sind Angehörige selbst häufig in die Pflege involviert oder pflegen allein, was eine hohe physische und psychische Belastung bedeutet. Trotz ihrer wichtigen Rolle in der Versorgung haben sie keine etablierte Lobby, die sie in der Gesundheits- und Sozialpolitik vertritt. Ein wichtiger Kanal, um das öffentliche Bewusstsein trotzdem zu erhöhen, ist die Medienberichterstattung, über die die breite Öffentlichkeit erreicht werden kann. Daher geht diese Studie der Frage nach, ob Angehörige von Menschen mit Demenz in der Berichterstattung sichtbar sind bzw. welche Akteur:innen generell sichtbar sind. Dazu wurde eine quantitative Inhaltsanalyse der deutschen Printberichterstattung durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Angehörige tendenziell unterrepräsentiert sind und eher einzeln auftreten, durch Vereinigungen oder Institutionen werden sie in der Berichterstattung strukturell gar nicht vertreten. Hier können zukünftige Kommunikationsmaßnahmen ansetzen, um die Sichtbarkeit gezielt zu erhöhen.

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