Monitor Versorgungsforschung (Aug 2022)

Zum Stand interprofessioneller Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung

  • Dr. Dr. med. Heidrun Sturm MPH,
  • Dr. med. Aline Flatz MPH,
  • Prof. Dr. oec. troph. Birgit-Christiane Zyriax,
  • Dr. rer. medic. Anne-Madeleine Bau MPH,
  • Dr. rer. medic. Angelika Beyer

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.04.22.1866-0533.2428
Journal volume & issue
Vol. 2022, no. 04
pp. 66 – 73

Abstract

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Die zunehmende Komplexität der Gesundheitsversorgung und der gleichzeitige Fachkräftemangel erfordern eine effiziente, patientenzentrierte Organisation der Versorgung. Interprofessionelle Zusammenarbeit kann dazu beitragen. In einer nicht-repräsentativen Experten-Befragung aus der Arbeitsgruppe „Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung“ (AG ZiGEV) im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF e.V.) heraus wurden Einblicke in den aktuellen Umsetzungsstand interprofessioneller Zusammenarbeit und mögliche Ansätze für Verbesserungen aus verschiedenen professionellen Perspektiven zusammengetragen. Ergebnisse: Die Aufgabenverteilung und Zuständigkeiten seien nicht klar definiert und stark vom individuellen Engagement und Arbeitsweisen abhängig. Unklare Aufgabenzuordnung trage zu ineffektiver und unkoordinierter Versorgung bei. Es gäbe weder Ressourcen wie etwa ausreichende Zeit noch formale Formate für Kooperationen. Abstimmungsaufwände werden zudem nicht finanziell abgebildet. Zielführend wäre, Gelegenheiten zu gemeinsamem Lernen in Aus-/Fort-/Weiterbildungen und Fallkonferenzen zu schaffen; berufsgruppenübergreifende Aufgabenfestlegung in jeweils definierten Behandlungsteams festzulegen und die Rahmenbedingungen (z.B. Vergütung, Heil-/Hilfsmittelverordnung, Qualitätsstandards der Ausbildungen) anzupassen.

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