Journal of Family Research (Dec 2006)

Öffentliche und private Transfers und Unterstützungsleistungen im Alter – „crowding out“ oder „crowding in“?

  • Harald Künemund,
  • Claudia Vogel

DOI
https://doi.org/10.20377/jfr-296
Journal volume & issue
Vol. 18, no. 3

Abstract

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In this article we discuss the plausibility ofthe “crowding out“ hypothesis that predicts adisplacement of family support in responseto the expansion of the welfare state. A theoreticaldiscussion of motives for privateintergenerational transfers suggests a limitedpotential of crowding out. However, in sumcrowding out is unlikely to occur becausecontradictory effects of crowding in are alsoprobable. Using a comparative approach, wetest whether the support that the elderly receivefrom their adult children varies systematicallywith the generosity in public expenditure,which is what we would expectaccording to the crowding-out assumption.The empirical findings contradict this hypothesis. Zusammenfassung Der Beitrag diskutiert die Plausibilität der These des „crowding out“, nach der der Ausbau sozialstaatlicher Leistungen familiale Unterstützungsleistungen und familiale Solidarität verdrängen würde. In einer theoretischen Erörterung der Motive für private intergenerationelle Unterstützungsleistungen wird herausgearbeitet, dass ein crowding out theoretisch zwar möglich, insgesamt betrachtet aber empirisch unwahrscheinlich ist, da gegenläufige Effekte des crowding in eine höhere Plausibilität haben. Mit Hilfe eines Ländervergleichs wird anschließend untersucht, ob sich die Anteile der Hilfen, die die Älteren von ihren Kindern erhalten, systematisch mit Blick auf das Niveau der wohlfahrtsstaatlichen Versorgung unterscheiden, wie es der These des crowding out entsprechen würde. Die deskriptiven empirischen Befunde sprechen jedoch ebenfalls gegen diese These.

Keywords