Journal for Labour Market Research (Apr 2017)

Die Bedeutung des Berufs für die Dauer von Erwerbsunterbrechungen nach der Geburt des ersten Kindes

  • Ann-Christin Bächmann,
  • Dörthe Gatermann

DOI
https://doi.org/10.1007/s12651-017-0226-4
Journal volume & issue
Vol. 50, no. 1
pp. 143 – 160

Abstract

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Zusammenfassung Nach der Geburt eines Kindes unterbrechen viele Frauen ihre Erwerbstätigkeit. Diese familienbedingten Erwerbspausen führen zu Karrierenachteilen, deren Ausmaß entscheidend von der Dauer der Unterbrechung abhängt. Aufgrund der nachhaltigen Bedeutung des Berufs für den gesamten Erwerbsverlauf in Deutschland untersuchen wir, inwieweit berufliche Merkmale diese Dauer beeinflussen. Dabei konzentrieren wir uns auf den Effekt beruflicher Geschlechtersegregation und die damit einhergehenden Berufsmerkmale Lohnniveau und Teilzeitquote und testen gegenläufige Hypothesen: Einerseits sollte das geringere Lohnniveau in frauendominierten Berufen durch niedrigere Opportunitätskosten zu längeren Erwerbsunterbrechungen führen. Andererseits sollten sich hohe Teilzeitquoten in frauendominierten Berufen aufgrund der besseren Vereinbarkeitsmöglichkeiten verkürzend auf Erwerbsunterbrechungen auswirken. Zudem wird untersucht, ob der Frauenanteil selbst darüber hinaus einen eigenständigen Effekt auf die Unterbrechungsdauer aufweist. Wir testen diese Hypothesen anhand von Daten des Nationalen Bildungspanels (Startkohorte 6), die um berufliche Merkmale beruhend auf der Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiographien und des Mikrozensus erweitert werden. Wir betrachten dazu Erwerbsunterbrechungen nach der Geburt des ersten Kindes in den Jahren 1992 bis 2010. Anhand von diskreten Ereignisdatenmodellen zeigt sich, dass ein hohes berufliches Lohnniveau die Rückkehr von Müttern auf den Arbeitsmarkt beschleunigt, während der Teilzeitanteil und der Frauenanteil selbst keinen signifikanten Einfluss aufweisen.

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