Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (Apr 2023)

Antisemitismus und Antifeminismus in Covid-19-Verschwörungsmythen

  • Philipp Polta

DOI
https://doi.org/10.3224/zrex.v3i1.05
Journal volume & issue
Vol. 3, no. 1-2023
pp. 68 – 82

Abstract

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Der Beitrag untersucht im Zuge der Covid-19-Pandemie aufgekommene Verschwörungsmythen auf Verschränkungen von Antisemitismus und Antifeminismus. Antisemitismus und Antifeminismus werden dabei als Weltanschauungen begriffen, welche u. a. in Verschwörungsmythen zu ihrem Ausdruck gelangen. Sowohl Antisemitismus als auch Antifeminismus sind in allen Bereichen der Gesellschaft verbreitet. Die Basis dieses Beitrags bildet eine Untersuchung der Telegramkanäle der Verschwörungsideolog:innen Attila Hildmann, Eva Herman und Oliver Janich im Zeitraum vom 20. Juli 2020 bis 07. August 2020. Die Telegramkanäle wurden frame-analytisch untersucht und gängige Verschwörungsmythen dadurch rekonstruiert. Diese wurden auf ihren antisemitischen und antifeministischen Gehalt und deren spezifische Verschränkung untersucht. Antifeminismus, der im vorliegenden Fall deutlich auf die Diskurse um Abtreibung und Prostitution zurückgreift, wirkt dabei in einer verstärkenden Funktion auf die antisemitische Projektionsfläche in den Verschwörungsmythen.

Keywords