Studia Universitatis Babeş-Bolyai. Musica (Jun 2010)

ÉVA PÉTER, Musiktheorie, Napoca Star Verlag, Klausenburg / Cluj-Napoca, 2009

  • Miklós FEKETE

Journal volume & issue
Vol. 55, no. 1

Abstract

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Die Notwendigkeit der geistigen und konzeptuellen Erfassung der klanglichen Substanz veranlasst Einen - der danach strebt, sich in der Praxis der Musik zu vertiefen - dazu, die Phänomene der Musikpraxis in ein optimales theoretisches System zu­sammen­zufassen. Die Grundsteine dieser Lehre wurden schon im Altertum von den ersten griechischen Musiktheoretikern anhand der Zahlenzusammenhänge, die (auch) als Grundlage der klingenden Musik dienen, gelegt. Allgemein bekannt sind die Unter­suchungen der Pythagoreer, die auf den Zahlenverhältnissen der Konsonanzen be­ruhten, und auch mit ethischen und reli­giösen Zielen verbunden waren. Aristoxenos war derjenige, der die bislang wissenschaft­lichen Argumentationen in ein System zusammenfasste und damit den wissen­schaftlichen Rang der Disziplin funda­mentierte. Selbst das Mittelalter betrachtete die Musiktheorie, mit Recht, noch als mathematische Disziplin. Allmählich wurde jedoch auch die erst einstimmige dann mehrstimmige (künstlerische) Gesang-praxis damit gleich­rangig. Ohne dieses Geflecht und diese gegenseitige Beeinflussung der musik­theoretischen Lehre und der Gesang- und Musikpraxis wäre die Entwicklung von der Etablierung der Mehrstimmigkeit hin zur zeitgenössischen Musik unvorstellbar gewe­sen. Man denke hier vor allem an die Errungenschaften beginnend mit der Lösung der Musik-notenschreibung oder der Wirkung der Werke von Zarlino und Rameau hin zu den theo­retischen Erkenntnisse von Schenker.