Raumforschung und Raumordnung (Jun 2021)

Nachhaltige Regionalentwicklung in Naturparken – 10-Jahres-Rückblick und Zukunftsperspektiven

  • Florian Weber ,
  • Jörg Liesen,
  • Friedericke Weber,
  • Nora Crossey

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.80

Abstract

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Die Verankerung der nachhaltigen Regionalentwicklung als gesetzliche Aufgabe für die über 100 Naturparke in Deutschland in § 27, Abs. 1 Nr. 6 Bundesnaturschutzgesetz im Jahr 2002 führte zu neuen Impulsen in der Naturparkarbeit, wie Friedericke Weber im Rahmen quantitativer und qualitativer Erhebungen für die Jahre 2010 und 2011 herausarbeitete. Neben Chancen zur Profilbildung wiesen die Analysen gleichzeitig auf Herausforderungen hin, die einer fundierten perspektivischen Aufgabenerfüllung hinderlich gegenüberstehen könnten. Forschungs- und gleichzeitig praxisorientiert wird auf der Grundlage einer erneuten standardisierten Umfrage auf gleicher Befragungsbasis wie 2011 bei den Naturparken der Frage nachgegangen, wie im Jahr 2020 die Geschäftsführer*innen die Potentiale und Restriktionen der Aufgabe der nachhaltigen Regionalentwicklung im Portfolio ihrer Gesamtzielsetzung und ihrer Ausrichtungen bewerten. Aus einer konzeptionellen Perspektive heraus zeigt sich, dass die Naturparke mit ihrem vernetzenden Handeln zentralen Kriterien der regional governance-Debatte entsprechen. Konzeptionell und praktisch eingeordnet, verbleiben darüber hinaus Unschärfen, was unter „nachhaltige Regionalentwicklung“ zu subsumieren ist, eng gekoppelt an die Begriffsweite von „Nachhaltigkeit“. Anwendungsorientiert unterstreichen die Befragungsergebnisse im Zeitvergleich gleichzeitig, dass die Naturpark-Geschäftsführer*innen in vielen Bereichen positive Entwicklungsperspektiven konstatieren. Der Weg in Richtung zu Regionalmanagern in „Modellregionen nachhaltiger Entwicklung“ ist von den Naturparken in Deutschland damit weiter beschritten worden.

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