PraxisForschungLehrer*innenBildung (Aug 2022)
„[…] eine Situation, die mich aufatmen lässt, weil sie mir aus Präsenz-Lehre und Sprechstunden so vertraut ist.“
Abstract
Durch die Corona-Pandemie entstand im Bereich der Hochschullehre die Notwendigkeit, sehr kurzfristig auf rein digitale Lehrformate umzustellen. Im folgenden Beitrag wird die affektiv aufgeladene Perspektive der Lehrenden in den ersten Online-Semestern auf Basis autoethnografischer Notizen in den Fokus gestellt. Anhand repräsentativ ausgewählter Zitate werden als krisenhaft erlebte Momente der videovermittelten Online-Lehre aufgegriffen und auf der Grundlage der Goffman’schen Interaktionstheorie reflektiert. Als zentrale Aspekte haben sich hierbei die durch technische Affordanzen veränderten Möglichkeiten von Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie die Besonderheit damit zusammenhängender Ko-Präsenz herausgestellt. Die dadurch ausgelösten Reaktionen auf die wahrnehmungsbezogenen Veränderungen, wie sie von uns dokumentiert wurden, fassen wir als Krise unserer hochschulischen Lehrprofessionalität.
Keywords