Baltistica (Dec 2011)

Istorinės morfologijos ir sintaksės mažmožiai

  • Norbert Ostrowski

DOI
https://doi.org/10.15388/baltistica.43.3.1396
Journal volume & issue
Vol. 43, no. 3
pp. 463 – 473

Abstract

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MISZELLEN DER HISTORISCHEN MORPHOLOGIE UND SYNTAXZusammenfassungDer Artikel setzt sich zum Ziel die Analyse einiger Probleme der historischen Morphologie und Syntax des Litauischen. Im ersten Teil wurde die rätselhafte Endung -ti von biti besprochen. Nach der Meinung des Verfassers ist -ti ein enklitisches Pronomen, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Funktion des Dativus ethicus. Als Parallele kann man das poln. był ci anführen. Die Verkürzung *bijā > bi- hängt mit der Grammatikalisierung Verbum substantivum > Verbum auxiliarum zusammen.Der zweite Teil ist der Geschichte des lit. nėra gewidmet, das von Verbindung der Negation nė (in existentialen Sätzen) und des Ausgangs -ra stammt, das u. a. im Verb yra zu beobachten ist.Im dritten Teil hat der Verfasser die These aufgestellt, dass die kausale Konjunktion nės genetisch nicht von dem Verbum auxiliarum nėsa < *ne es- zu trennen ist, vgl. Teip nėsa buvę. Da im litauischen Perfekt das Verbum auxiliarum ausgelassen werden kann, wurde der Satz Teip nėsa buvę als *Teip nėsa Ø nebuvę reinterpretiert. Die kausale Bedeutung entstand in asyndetisch verbundener Sätze.Ein Beispiel asyndetisch verbundener Sätze sind auch die Sätze mit der Negation nei, vgl. O tatai Diewas wis reg / nei nuleis nekarota (BP I 166, 6-7). Das lit. nei kann ursprünglich auch in existentialen Sätzen mit der Ellypse des Verbums vorgekommen sein, vgl. Man nei kam ko ‘es ist mir ganz gleich’. Aufgrund einer solchen Konstruktion mit dem Relativpronomen kas (d. i. *nei (yra) kas) entstand das Pronomen niekas ‘niemand’.Die letzten zwei Teile betreffen die Geschichte der Partikel būtent ‘nämlich, und zwar’, die aus der Phrase būten-te/ -ta buvo (wörtlich) ‘in Wirklichkeit das war’ enstand, und der Konjunktion adunt ‘auf daß, damit’, die die dissimilierte Form *tadunt fortsetzt.

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