Vestnik za Tuje Jezike (Dec 2009)

Erkenntnistheoretische Modelle und Realismusdefinitionen nach 1950

  • Klavdija Hrenko Podergajs

DOI
https://doi.org/10.4312/vestnik.1.159-194
Journal volume & issue
Vol. 1, no. 1-2

Abstract

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Die Postmoderne wird als Verfassung radikaler Pluralität verstanden, die (einheitlichen) Definitionen der Begriffe Original, Individuum, Wahrheit und Wirklichkeit werden problematisch. Da alles ein Konstrukt ist, kann auch der Realismusbegriff nicht mehr einheitlich definiert werden. Der Beitrag zeigt, dass der Bezug des ,modernen' erkenntnis-theoretischen Diskurses auf den literaturwissenschaftlichen dazu führt, dass die Frage nach der dargestellten Realität im literarischen Werk nicht mehr zu beantworten ist. In diesem Sinn kann von einer dritten, Entwicklungs-phase' des Realismus gesprochen werden: Dem ,realen' Realismus, der nicht mehr vortäuscht, dass es die Realität sei, die dargestellt wird, sondern es wird offen zugestanden, dass es etwas Erdachtes sei, das jedoch den Effekt hervorrufen kann, wahr (real) zu sein. Um terminologischen Unklarheiten aus dem Weg zu gehen, wäre es m. E. besser voneiner realistischen Schreibweise zu sprechen als von einem Realismus, da der Begriff zu sehr an den literaturhistorischen Kontext gebunden ist und viele Konnotationen enthält.

Keywords