Gender (Oct 2021)

Sexting | Körper-Bilder | Geschlecht. Orientierungen Jugendlicher auf sexuell interpretierbare visuelle Selbstdarstellungen

  • Christina Witz

DOI
https://doi.org/10.3224/gender.v13i3.08
Journal volume & issue
Vol. 13, no. 3-2021
pp. 106 – 121

Abstract

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Beim Sexting, verstanden als digitaler Austausch von Bildern, wird der Körper sexuell andeutend bis explizit in visueller Form in Szene gesetzt. Zudem ist der Körper in der Jugendphase mit seinen pubertätsbedingten Veränderungen die Bühne für eine Auseinandersetzung mit und Aneignung von geschlechtlichen Sexualitätsvorstellungen. Daher erscheinen selbst generierte Bilder und deren Interpretierbarkeit hinsichtlich ihres sexuellen Ausdrucks prädestiniert für die Aushandlung von Geschlechterfragen. Das diesem Beitrag zugrunde gelegte Datenmaterial entstammt einem Forschungsprojekt zu Sexting und sexuellen Grenzverletzungen unter Jugendlichen und wurde in Anlehnung an die dokumentarische Methode ausgewertet. In ausgewählten Passagen aus Gruppendiskussionen mit Schüler*innen wird entlang der von ihnen elaborierten sexuellen Besetzung des Jungen- und Mädchenkörpers die tiefe körperliche Einschreibung von qualitativ unterschiedlichen sexualitätsbezogenen Körper-Bildern nachgezeichnet und darüber hinaus die Art und Weise beschrieben, wie Mädchen und Jungen diese different und in Teilen gleich konstruieren. Anhand der Ergebnisse wird das größere Potenzial einer Sexting-bezogenen Viktimisierung von Mädchen diskutiert.

Keywords