Medien & Kommunikationswissenschaft (Dec 2016)
Von kriminell bis willkommen. Wie die Herkunft über das mediale Framing von Einwanderern entscheidet
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, ob Einwanderer in der Berichterstattung je nach Herkunft unterschiedlich dargestellt werden. Dazu wurden Artikel der Tageszeitungen Welt, FAZ, SZ und taz aus dem Jahr 2014 inhaltsanalytisch untersucht. Mittels hierarchischer Clusteranalyse auf Akteursebene (n = 596) lassen sich fünf Frames von Einwanderern ermitteln: Kriminelle, Nützliche, Kostenintensive, Integrationswillige und Willkommene. Einige dieser Frames korrespondieren stark mit bestimmten Nationalitäten. Einwanderer aus Herkunftsländern, die eine größere kulturelle Nähe zu Deutschland aufweisen (z. B. Südosteuropa), werden tendenziell negativer geframed als Einwanderer aus kulturell ferneren Ländern (z. B. Asien/Naher Osten und Afrika). Politisch eher konservativ orientierte Zeitungen verwenden im Verhältnis mehr negative Frames.