Studies in Communication, Media (Oct 2023)

Skala Spannungserleben (SSE). Entwicklung einer Skala zur postrezeptiven Erfassung von Spannungserleben während der Rezeption narrativer Inhalte

  • Carsten Wünsch,
  • Theresa Briselat,
  • Sophie Reitmeier,
  • Jana Keil,
  • Miriam Czichon

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2023-2-3-115
Journal volume & issue
Vol. 12, no. 2-3
pp. 115 – 146

Abstract

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„Spannung ist, wenn’s spannend ist“ (Vorderer, 1994). Über viele Jahre hinweg prägte dieser Satz sinngemäß die empirische Erforschung des – für das Unterhal- tungserleben zentrale – Konstrukts Spannungserleben. Postrezeptiv erfasst, wurde Span- nung in der Regel eindimensional oder als eine Subdimension anderer Konstrukte operati- onalisiert. Demgegenüber steht indes die theoretische Beschreibung des Konstrukts als komplexes, vielschichtiges und mehrdimensionales Phänomen. Dem damit vorliegenden Desiderat empirischer Spannungsmessung nimmt sich der vorliegende Beitrag an. Basie- rend auf einer umfangreichen Literatursichtung wird Spannung auf theoretischer Ebene definiert als subjektives Rezeptionserleben, welches sich durch die drei Merkmalsdimensi- onen a) Präferenz für einen Handlungsausgang, b) Unsicherheit und c) Risiko für den:die Protagonist:in konstituiert. Vor dem Hintergrund dieser Definition wird die Skala Span- nungserleben (SSE) präsentiert, die im Rahmen zweier explorativer Vorstudien und einer Hauptstudie (EFA) zunächst entwickelt und in einer weiteren Hauptstudie konfirmatorisch getestet (CFA) sowie mithilfe eines nomologischen Netzwerks validiert wurde.