Gender (Jun 2024)

(Un)Erhörte Kritik – intersektionale Betrachtungen zu elterlichen Aushandlungen in der postkolonialen Schweiz

  • Lalitha Chamakalayil,
  • Oxana Ivanova-Chessex

DOI
https://doi.org/10.3224/gender.v16i2.02
Journal volume & issue
Vol. 16, no. 2-2024
pp. 11 – 25

Abstract

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Gestützt auf empirische Analysen aus einem Forschungsprojekt zu durch Machtverhältnisse strukturierten elterlichen Aushandlungen in Bildungskontexten wird im Beitrag der Frage nachgegangen, was es für rassifizierte Eltern bedeutet, Kritik zu üben, und was dies für die Soziale Arbeit bedeutet. Mit postkolonialen und intersektionalen Perspektiven wird die Situiertheit der Kritik im Kontext von Differenzund Machtverhältnissen ausgelotet und auf diese Weise in ihrer Voraussetzungshaftigkeit und (Un-)Erhörtheit verstehbar gemacht. Am Beispiel des biographischen Interviews mit einer Mutter wird den Fragen nachgegangen, a) wie und wo Räume elterlicher Kritik von pädagogischen Institutionen und gesellschaftlichen Verhältnissen entstehen; b) auf welche Weise diese Räume (global)gesellschaftlich situiert sind und wie die vergeschlechtlichte, klassenbezogene, (post)koloniale Machtmatrix wirkt; c) inwieweit und wie sich rassifizierte Eltern diese Handlungsspielräume aneignen und wo die Grenzen der Hörbarkeit ihrer Kritik verlaufen. Auf dieser Grundlage wird ein Fazit zu Handlungsfeldern einer postkolonialen, intersektional informierten Sozialen Arbeit gezogen.

Keywords