Journal für Kulturpflanzen (Mar 2025)
Ernährungsräte: Triebfedern der Transformation urbaner Landwirtschaft?
Abstract
Ernährungsräte (ER) sind Netzwerke, die sich aus Vertretern von Zivilgesellschaft, Landwirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammensetzen, um Ernährungssysteme auf lokaler und regionaler Ebene nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Sie fördern urbane Landwirtschaft, regionale Wertschöpfungsketten und setzen sich für gesunde, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion ein. ER entstanden aus der Kritik an industriellen Ernährungssystemen und agieren als Plattformen für die Zusammenarbeit von Interessengruppen, um Ernährungspolitik zu beeinflussen und lokale Initiativen zu stärken. Die Analyse der Websites von ER in Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass ER eine wichtige Triebfeder für die Transformation der urbanen Landwirtschaft sein können. Durch ihre Arbeit fördern sie nachhaltige und regionale Ernährungsumgebungen, indem sie soziale Gerechtigkeit, Bürgerbeteiligung und umweltfreundliche landwirtschaftliche Praktiken vorantreiben. Die ER sind in der Lage, durch Bildung, Netzwerkbildung und politische Empfehlungen die Akzeptanz und Umsetzung vor allem urbaner Landwirtschaft in den Stadtregionen zu steigern. Allerdings wird auch auf strukturelle, wirtschaftliche und politische Herausforderungen hingewiesen, die eine umfassende Transformation erschweren könnten. Trotz dieser Hindernisse haben ER das Potenzial, langfristig nachhaltige Veränderungen in der Ernährungspolitik und der urbanen Landwirtschaft herbeizuführen.
Keywords