In Situ (Sep 2019)

Betten fränkischer Fürsten im Spätmittelalter

  • Uta Piereth

DOI
https://doi.org/10.4000/insitu.23604
Journal volume & issue
Vol. 40

Abstract

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Ausgehend von der Aufgabe, die 1945 stark zerstörte Cadolzburg als Herrschaftsmittelpunkt der wichtigen Dynastie der Hohenzollern im 15. Jahrhundert museal zugänglich zu machen und wieder ins öffentliche Bewusstsein zu heben, nahm die Einrichtung von den zahlreichen schriftlichen Quellen ihren Ausgang. Zur Frage, wie die Schlafkammern aussahen, vermögen besonders zwei Inventare des Jahres 1471 Anhaltspunkte zu vermitteln über die Einrichtung fürstlicher oder gar königlicher deutscher Schlafstätten. Darin gewinnt man über die Anzahl und Abstufung der Bettstätten sowie ihre Ausstattung genauere Vorstellungen, die sich durch Bildquellen der Zeit und nachfolgende Inventare und erhaltene fränkische Hohenzollern-Betten um 1600 ergänzen lassen. Die aus diesen verschiedenen Quellen destillierten Informationen flossen im 2017 eröffneten Museum „HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg“ in Präsentationsformen ein, die den Besuchern Vorstellungshilfen über die damalige Raumausstattung und v.a. auch über verschiedene höfische Schlafstätten geben. Dabei wurde auf die Anmutung der einst hochwertigen textilen Ausstattung eines Fürstenbettes weitgehend verzichtet, jedoch der Liegekomfort auf verschiedenen Unterbetten, Kissen und Keilen nachvollziehbar gestaltet.

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