MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Mar 2023)
Toxische Videospielkultur
Abstract
Der Beitrag widmet sich den Erfahrungen von Spieler:innen mit sexueller Belästigung in Online-Spielen und entsprechenden Hilfesystemen. Dazu wird der Forschungsfrage nachgegangen, wie verfügbare Angebote und Massnahmen der Spielhersteller:innen sowie externe Beratungs- und Hilfesysteme von betroffenen Spielenden wahrgenommen werden. Gleichzeitig wird beleuchtet, welche Rolle das soziale Umfeld im Zuge einer eventuellen Inanspruchnahme spielt. Darüber hinaus wird elaboriert, welche Anforderungen sich auf Grundlage dieser Erfahrungen in Bezug auf die (Weiter-)Entwicklung von Hilfsangeboten ergeben. Zur Beantwortung des Forschungsanliegens wurden sieben Spielerinnen, die bereits Erfahrungen mit sexueller Belästigung in Online-Multiplayer-Spielen gemacht haben, in semistrukturierten Interviews befragt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Die Studienergebnisse liefern Erkenntnisse zur Wahrnehmung respektive Aufnahme und Verarbeitung von Informationen durch Spieler:innen zu bestehenden Hilfesystemen in Multiplayer-Online-Spielen. Es wird ein Beitrag zur Weiterentwicklung bestehender Hilfesysteme in Onlinewelten sowie zum Ausbau zusätzlicher Präventions-, Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten geleistet. Die Untersuchung zeigt vor allem, dass weiterhin grosser Handlungsbedarf hinsichtlich präventiver Massnahmen sowie seitens der Akteure wie Spielhersteller:innen und Politik bestehen. Zu dessen Klärung wird auch die Durchführung weiterer Studien notwendig sein.
Keywords