Ziglôbitha (Dec 2023)

Schrift- und Bildlichkeit als intermediale Zusammenspiele zur kulturellen Inszenierung des Fremden: Beispiele aus Franz und Marie Pauline Thorbeckes kolonialen Berichterstattungen zum Kameruner Hinterland

  • Romuald Valentin NKOUDA SOPGUI

Journal volume & issue
Vol. 01, no. 08
pp. 317 – 338

Abstract

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Zusammenfassung: Der vorliegende Aufsatz untersucht das Verhältnis von schriftlichem Diskurs und Visualisierung als Vermittlung von kulturanthropologischem Wissen im kolonialen Prozess der Fremdwahrnehmung. Am Beispiel der Berichterstattungen von Franz und Marie Pauline Thorbecke, Im Hochland von Mittel-Kamerun (1914) und Auf der Savanne (1914), wird das komplexe und vielschichtige Verhältnis zwischen der narrativen Vermittlung fremder Welten und ihrer visuellen Darstellung diskutiert. Die Analyse beider ethnographischen Berichte zeigt, dass Franz und Marie Pauline Thorbecke ein vielschichtiges Porträt des Kameruner Hinterlands liefern. In ihrem Bemühen, die fremde Umwelt visuell darzustellen, integrieren Franz und Marie Pauline Thorbecke mehrere Fotografien und Zeichnungen in ihre Reiseberichte. Die vermittelte Erfahrung des Reiseberichts dient der Rekonstruktion einer gemeinsamen deutsch-kamerunischen Geschichte im Sinne des Gedächtnisses. Für die Rekonstruktion historischer Ereignisse in Kamerun sind Fotografien und Schriften aus der Kolonialzeit wesentliches Quellenmaterial, das die mündlich überlieferten Quellen ergänzt. Schlüsselwörter: Reisebericht, Intermedialität, Deutsches Kolonialreich, Kameruner Hinterland, Ethnologische Sammlungen.