Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Jun 2020)

Music’s Vibratory Enchantments and Epistemic Injustices. Reflecting on Thirty Years of Feminist Thought in Music Theory

  • Judy Lochhead

DOI
https://doi.org/10.31751/1031
Journal volume & issue
Vol. 17, no. 1
pp. 15 – 29

Abstract

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Music is often described as having magical powers to enchant listeners, but it has an equally and often unremarked magical effect on performers and scholars contemplating music. North American music theory has done little to address music’s enchantments, preferring to frame its discourse around empiricism and objectivity. Since the 1990s various postmodern and post-structuralist perspectives have brought about changes of content – what music is considered – and methodology, including a consideration of music’s “magical” powers. These new perspectives have, in part, resulted in an increased diversity in the demographics of musicology, but there have not been changes of sufficient significance in either content or methodology in North American music theory and the demographics of music theory remain dominated by white, male practitioners. In this short essay, I propose two ways that music-theoretical practice can be transformed in order to overcome the “epistemic injustices” of past work in music theory. First, music-theoretical work should address the complicity of the scholar’s perspective, and second, it should recognize the authorial work of diverse creators. To exemplify the latter, I offer a short analysis of Eliza Brown’s The Body of the State (2017). Musik wird zwar häufig eine „magische Kraft“ zugeschrieben, Zuhörer*innen zu bezaubern, aber sie hat ebenso eine häufig unbeachtete magische Wirkung auf Interpret*innen und Musikforscher*innen, die über Musik nachdenken. Die gegenwärtige nordamerikanische Musiktheorie hat wenig dazu beigetragen, diese „Verzauberung“ durch Musik zu thematisieren, stattdessen verortet sie sich diskursiv in Empirismus und Objektivität. Seit den 1990er Jahren haben unterschiedliche postmoderne und poststrukturalistische Perspektiven einen Wandel bezüglich der Inhalte – welcher Musikbegriff wird zugrunde gelegt – und Methoden angestoßen, einschließlich einer Berücksichtigung der „magischen Kräfte“ von Musik. Diese neuen Perspektiven haben innerhalb der Musikwissenschaft zumindest teilweise zu einer größeren demographischen Diversität geführt, aber in der nordamerikanischen Musiktheorie hat kein grundlegender Wandel von Inhalten oder Methoden stattgefunden und sie wird nach wie vor von weißen und männlichen Fachvertretern dominiert. In diesem kurzen Essay zeige ich zwei Möglichkeiten auf, wie musiktheoretische Praxis so verändert werden kann, dass sie die „epistemischen Ungerechtigkeiten“ vergangener musiktheoretischer Arbeit überwindet. Erstens sollte Musiktheorie die Abhängigkeit der Forscher*innen von ihrer jeweiligen Perspektive reflektieren und zweitens sollte Musiktheorie die Werke verschiedenster Künstler*innen anerkennen. Als ein Beispiel dafür dient eine kurze Analyse von Eliza Browns The Body of the State (2017).

Keywords