Revue de Géographie Alpine ()

Zweitwohnungen im Alpenraum

  • Roger Sonderegger,
  • Werner Bätzing

DOI
https://doi.org/10.4000/rga.2517

Abstract

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Die dynamische Entwicklung des Zweitwohnungsbestandes hat in den vergangenen Jahrzehnten in der Entwicklung vieler Gemeinden im Alpenraum eine wichtige Rolle gespielt. Mit einer geschätzten Anzahl von 1'850'000 machen Zweitwohnungen heute mehr als 25% des gesamten Wohnungsbestandes in den Alpen aus und übertreffen damit das Angebot an Gästebetten im traditionellen Beherbergungsgewerbe bei weitem. Die höchste Zahl von Zweitwohnungen findet sich in den französischen und den italienischen Alpen. Die östlichen Alpen hingegen weisen vor allem aufgrund strenger staatlicher Regulierungen nur kleine Bestände auf. Neben Neubauten in attraktiven Tourismusregionen hat auch die Abwanderung bei der Entstehung von Wohnungen für Freizeit und Tourismus eine Schlüsselrolle gespielt. In diesem Sinne können Zweitwohnungen als Indikator für einen laufenden Umwandlungsprozess der Alpenregion zu einem Raum für Freizeit und Tourismus interpretiert werden. Multilokale Lebensstile können zu einer grossen Chance für die Alpen werden – vorausgesetzt diese neuen multilokalen Bewohner sind bereit, Verantwortung für mehrere Regionen und deren Entwicklung zu übernehmen.

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