Zeitschrift für Praktische Philosophie (Dec 2014)

Die Zeitsensibilität der Menschen und die Zeitregime des Alterns

  • Schües Christina

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/1.1.8
Journal volume & issue
Vol. 1, no. 1
pp. 289 – 326

Abstract

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Menschen sind zeitsensibel. Ihr Fühlen, Erleben, Wollen und Handeln ist zeitlich strukturiert und bestimmt. Zeitregime beeinflussen und beherrschen durch ihre imperative Apodiktizität, Homogenität, Durchsetzungskraft und Geschwindigkeit die historische, kulturelle und gesellschaftliche Ordnung des Lebens und die Erfahrungen der Menschen. Aber nicht jede Lebensphase ist gleichermaßen in die jeweilige Ordnung und Gestaltung des herrschenden Zeitregimes eingebunden, wie am Beispiel des Alters gezeigt werden kann. Der folgende Beitrag richtet einen phänomenologischen und kulturtheoretischen Blick auf die modernen und spätmodernen Zeitregime des Alters. Diese Lebensphase fordert in brisanter Weise zur Frage nach der Zeitsensibilität auf, weil sich das Zeiterleben im Alter verändert. Das Alter zeigt sich in besonderer Weise als komplementär zu den gegenwärtigen Zeitregimen, aber auch als widerständig gegen sie.

Keywords