Journal für Kulturpflanzen (Jun 2011)
Ertragsentwicklung von Winterweizen bei variierter N-Düngung<sup></sup>
Abstract
Dauerversuche können helfen, langfristige Entwicklungen zu identifizieren und zu quantifizieren. In einem Stickstoff-(N)-Steigerungsversuch, der seit 1974 auf dem Versuchsgut Hohenschulen im Östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins durchgeführt wird, wurde Winterweizen zu den 3 Terminen Vegetationsbeginn, Schossbeginn EC 30 und Ährenschieben EC 50/51 mit jeweils 0, 40, 80 und 120 kg N ha–1 in allen Kombinationen gedüngt (4*4*4 = 64 N-Varianten, 0–360 kg N ha–1), um ex post das jahresspezifische N-Optimum abschätzen zu können. Die Sorte Diplomat wurde als Standardsorte durchgehend von Versuchsbeginn bis 2002 angebaut, während als zweite, jeweils neuere Sorte Kanzler (1983–1991), Orestis (1992–1995), Ritmo (1996–2004) und Tommi (ab 2005) geprüft wurden. Aus den jahres- und sortenspezifischen Ertragsfunktionen (basierend auf einem quadratischen Ansatz mit der N-Gesamtmenge) wurden der Ertrag in der ungedüngten Variante, die optimale N-Düngung und der entsprechende optimale Ertrag abgeleitet. Daraufhin wurde durch lineare Regression geprüft, ob Ertragstrends vorlagen. Der Ertrag in der ungedüngten Kontrolle veränderte sich im Zeitablauf nicht signifikant. Demgegenüber stieg der Ertrag bei optimaler N-Düngung bei allen Sorten um 0,63 dt ha–1 a–1, allerdings auf unterschiedlichem absoluten Niveau, signifikant während der Versuchsdauer an, wobei sich jedoch die Höhe der optimalen N-Düngung nicht veränderte. Mit steigenden Erträgen sank die Rohproteinkonzentration. Ein statistisch absicherbarer Zusammenhang zwischen der jahresspezifisch optimalen N-Düngermenge und dem entsprechenden Ertragsniveau konnte nicht beobachtet werden. Als mögliche Ursachen für die steigenden Erträge bei optimaler N-Düngung werden Veränderungen der Produktionstechnik, der Jahrestemperatur oder der CO2-Konzentration der Atmosphäre diskutiert.
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