MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Jul 2017)

Neue Medien im Kontext der pragmatistischen Bildungstheorie

  • Claudia de Witt

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/retro/2017.07.08.X

Abstract

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Die Bedeutung des mediengestützten Lernens nimmt in allen Bildungskontexten zu, wie in Schule, Hochschule und Weiterbildung. Neuen Medien wird eine entscheidende Rolle bei der Veränderung des Lehrens und Lernens zugesprochen. Die Faszination dieser Medien liegt z.B. darin, dass sie mit ihrem Distributionspotenzial über Lernressourcen mit Datenbanken, Lernmaterialien, Expertenwissen verfügen. Sie zeichnen sich aber auch durch ihr Interaktions- und Kommunikationspotenzial aus, mit dem sie die Organisation zeit- und ortsflexibler Lernprozesse beeinflussen und verändern (vgl. Hesse/Friedrich 2001). In Lehr- und Lernprozessen können neue Medien drei Funktionen übernehmen: die Funktion als Wissenswerkzeug sowie ihr Einsatz zur Wissensrepräsentation und zur Wissensvermittlung. Angesprochen sind damit Multimedia-Dokumente, Hypertext-Strukturen und Netzwerkdienste. Andererseits setzen neue Medien und insbesondere das Internet die gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Differenzierungs- und Individualisierungstendenzen fort. Neue Medien wie das Internet verändern Menschen in ihrem Denken und Handeln, beeinflussen gesellschaftliche Institutionen. Diese Veränderungsprozesse betreffen die Perspektive von Bildung. Betrachtet man die aktuelle medienpädagogische Forschungslandschaft, so lässt sich eine Polarisierung ausmachen, auf die Marotzki (2000) hingewiesen hat: nämlich die Polarisierung der medienpädagogischen Thematik mit lerntheoretischen Implikationen einerseits und bildungstheoretischen Überlegungen andererseits.

Keywords