Linguistica (Oct 2019)

Lokale Charakteristika im Gebrauch von Stilelementen – Störfaktor in der globalisierten Fachkommunikation?

  • Helena Kuster Kopač

DOI
https://doi.org/10.4312/linguistica.59.1.175-185
Journal volume & issue
Vol. 59, no. 1

Abstract

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In der Fachkommunikation hohen Spezialisierungsgrades zeigen sich auf globaler Ebene Optimierungstendenzen, d. h. Tendenzen zu einem schnelleren und effizienteren Informations- bzw. Wissenstransfer. Globalisierte Konventionen in der Fachtextproduktion zeigen sich u. a. auch im Gebrauch sprachlicher Stilelemente, die einer ökonomisierten Kommunikation dienen sollen. Toleranz im Einsatz lokaler Charakteristika primärer kultureller Systeme wird in der sprachwissenschaftlichen, translationswissenschaftlichen und soziokulturellen Theorie und in der Praxis unterschiedlich aufgefasst und bewertet. Der vorliegende Beitrag fokussiert sich auf die wesentlichen Argumente, die in der Zeit einer fortschreitenden digitalen Fachkommunikation die Bedeutung lokaler Sprachcharakteristika hervorheben. Als vorteilhaft erweisen sich Letztere in den folgenden Aspekten: Sie tragen zur Personalisierung der Fach(sprach)lichkeit hohen Grades bei; das Erhalten stilistischer Eigenschaften des primären kulturellen Systems stärkt die kognitive Identität eines Sprach- und Kulturraums. Nicht zuletzt tragen lokale fachliche Denkstile auch zum Schaffen eines globalen Fachdenkmusters bei, indem die Interkulturalität, die sich im Prozess des Fachübersetzens herausbildet, im inhaltlichen Sinne den Wissens- und Informationstransfer ermöglicht.

Keywords