Gender (Oct 2020)

Intersektionalitätsforschung und Theorie der Geschichten und Diskurse – Versuch einer gemeinsamen Perspektive am Beispiel von Gatekeeping-Prozessen im Falle von Behinderung

  • Wilhelm de Terra

DOI
https://doi.org/10.3224/gender.v12i3.04
Journal volume & issue
Vol. 12, no. 3-2020
pp. 42 – 56

Abstract

Read online

In dem Beitrag verbinden sich ein quantitativer und ein qualitativer Forschungsansatz mit dem Ziel einer differenzierten Untersuchung der Verhältnisse zwischen den Kategorien Behinderung, Geschlecht und Alter in den Lebensphasen Kindheit und Jugend. Die quantitative Studie setzt sich auf der Grundlage einer Sekundäranalyse mit Statistiken zum Empfang behinderungsspezifischer Ressourcen auseinander. Die qualitative Studie zielt mittels ExpertInneninterviews auf die Sinnkonstruktionen sog. Gatekeeper (TorwächterInnen) bei der Vergabe behinderungsspezifischer Ressourcen. In quantitativer Hinsicht besteht u. a. ein Ungleichgewicht in den Geschlechterverhältnissen. In qualitativer Hinsicht zeigt sich, dass die Zuschreibung von Behinderung und damit die Entscheidung über den Zugang zu behinderungsspezifischen Leistungen nicht allein auf der Kategorie Behinderung fußen, sondern dabei auch andere Kategorien als Sinndimensionen eine wichtige Rolle spielen. In diesem Zusammenhang wird unter verschiedenen Gesichtspunkten auch die Verbindung von Gatekeeping und sozialer Ungleichheit untersucht sowie das Konzept des Othering kritisch beurteilt.

Keywords