o-bib. Das offene Bibliotheksjournal (Dec 2017)
Baustelle RDA – die Dynamik des Regelwerks als Herausforderung
Abstract
Der Beitrag beschreibt die dynamische Entwicklung des Katalogisierungsregelwerks "Resource Description and Access" (RDA) und die weitreichenden Konsequenzen, die sich daraus für den deutschsprachigen Raum ergeben. Seit seinem ersten Erscheinen im Jahr 2010 hat sich RDA erheblich verändert. Größere Regeländerungen wurden bisher einmal jährlich in den Standard eingearbeitet, kleinere sogar viermal jährlich. Im Rahmen des 3R-Projekts (RDA Toolkit Restructure and Redesign Project) erfolgt derzeit eine umfassende Umstrukturierung und Neugestaltung des Regelwerkstextes. Auch danach ist nicht mit einem merklichen Nachlassen der Dynamik zu rechnen. Jede Änderung am Standard muss verarbeitet und für die D-A-CH-Länder aufbereitet werden. Der Aufwand dafür ist hoch: Vielfach müssen Anwendungsregeln angepasst werden, und neben der deutschen Übersetzung sind zahlreiche weitere Dokumente zu aktualisieren. Teilweise wirken sich Änderungen auch auf die Implementierung aus. Schließlich müssen alle Neuerungen umfassend kommuniziert werden. Zur Unterstützung der komplexen Prozesse werden professionelle und mächtige Werkzeuge benötigt. Noch wichtiger ist es jedoch, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass für die Arbeiten dauerhaft ausreichende Personalressourcen bereitgestellt werden müssen. Denn nur der Umstieg auf RDA ist abgeschlossen - die kontinuierliche Arbeit am Regelwerk geht weiter. The paper discusses the dynamic development of the cataloging code "Resource Description and Access" (RDA) and its far-reaching consequences for the German-speaking countries. Since its first publication in 2010, RDA has changed considerably. Over the last couple of years, major changes of rules were incorporated into the standard once a year, minor changes even four times a year. The current 3R project (RDA Toolkit Restructure and Redesign Project) will lead to a complete rearrangement and recreation of the cataloging code. But even after that, it is not to be expected that the dynamics will markedly slow down. Every change within the standard has to be processed and customized for the German-speaking countries, with great expenditure: Policy statements must be adapted, and not only the German translation has to be updated, but also various other documents. Some changes also have an impact on the implementation. Finally, all changes must be communicated widely. Professional and powerful tools are required to support these complex processes. However, it is even more important to make people aware that sufficient staff is needed for these tasks on a permanent basis. This is because only the transition to RDA has been completed, whereas the work on the cataloging code continues.
Keywords