Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift (Jun 2023)

Untersuchungen zur potenziellen Pyrrolizidinalkaloid-Belastung von Galloway-Rindern in ganzjähriger Weidehaltung auf Flächen mit Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea L.)

  • A Fiedler,
  • M Hoedemaker,
  • M Hasler,
  • A Huckauf,
  • S Wiedemann

DOI
https://doi.org/10.2376/1439-0299-2022-22
Journal volume & issue
Vol. 136

Abstract

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Jakobskreuzkraut (JKK) (Senecio jacobaea L.) wird regelmäßig für tödlich verlaufende Vergiftungen bei Weidetieren verantwortlich gemacht. Die in der Pflanze enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PAs) werden in der Leber zu Pyrrol-Verbindungen umgebaut, die in Abhängigkeit von Dosis und Dauer der Aufnahme akute oder chronische Intoxikation auslösen können. Neben den Aspekten Tiergesundheit und Tierschutz muss bei lebensmittelliefernden Tieren ein möglicher Übertritt von PAs in essbare Gewebe in Betracht gezogen werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden Daten zur potenziellen Belastung ganzjährig weidender Galloway-Rinder auf schleswig-holsteinischen Weiden mit und ohne JKK-Bewuchs verglichen. Die PA-Gehalte von Gewebeproben von Leber, Muskel und Fett wurden mittels LC-MS/MS untersucht. Zusätzlich wurden die Lebern histologisch untersucht und Blutparameter bestimmt. Die PA-Gehalte sämtlicher Proben lagen unter der Nachweisgrenze. Auch in der histologischen Untersuchung konnten keine typischen PA-assoziierten Pathologien (Zirrhose, Nekrose, tumoröse Veränderungen, Zellteilungsstörungen) nachgewiesen werden. Zahlreiche Tiere wiesen Anzeichen von portaler Fibrose, reaktiv-reparativen Veränderungen und lymphozytärer Hepatitis auf, jedoch waren diese Veränderungen in beiden Gruppen (JKK/Kontrolle) gleichermaßen präsent. Auch für die ermittelten Blutparameter konnte statistisch kein Einfluss durch das Weiden auf JKK-Flächen gezeigt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Robustrindern in einer intakten Herdenstruktur das Beweiden von Flächen mit dichtem JKK-Bewuchs im Vergleich zum Beweiden von Flächen ohne JKK-Bewuchs zu keinen zusätzlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt und die Tiere ihren Energiehaushalt auch auf diesen Weiden ausreichend decken konnten.

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