Julius-Kühn-Archiv (Feb 2022)
Auswirkungen reduzierter Herbizidaufwandmengen auf den Unkrautdeckungsgrad dikotyler Unkräuter - Ergebnisse aus einem Dauerfeldversuch
Abstract
Auf dem Versuchsfeld Dahnsdorf des Julius Kühn-Instituts, welches sich in Brandenburg befindet (Koordinaten: 52.108494 N, 12.636338 E), wurden in den Jahren 2003 bis 2016 die Auswirkungen reduzierter Pflanzenschutzmittelanwendungen geprüft. Die Fruchtfolge dieses Dauerfeldversuchs bestand aus Mais – Winterweizen 1 (WW1) – Wintergerste (WG) – Kartoffeln – Winterweizen 2 (WW2) – Winterroggen (WR). In den hier vorgestellten Prüffaktoren wurden die Pflanzenschutzmittel nach guter fachlicher Praxis, bzw. des integrierten Pflanzenschutzes, angewandt (Variante 2). Dies konnte auch bedeuten, dass Reduzierungen bezüglich der maximal zugelassenen Aufwandmenge eines Pflanzenschutzmittels vorgenommen wurden. In der Variante 3 wurde die Aufwandmenge bzw. der Behandlungsindex (BI) in Bezug zur Variante 2 um 25 % reduziert und in der Variante 4 erfolgte eine Reduktion um 50 % zur Variante 2. Die Erhebung des Unkrautdeckungsgrades (UDG) in Prozent (%) erfolgte nach Einsetzen der Behandlungswirkung der Herbizide. Es wurden die UDG für jede Unkrautart separat visuell bestimmt. Im Weiteren werden die UDG der vier Getreidearten (WW1, WW2, WG und WR) betrachtet. Beim BI der Herbizide wurde das Anfangsjahr des Versuchs nicht in die Berechnung einbezogen. Der mittlere Herbizid-BI der Jahre 2004 bis 2016 betrug für WG in der Variante 2 0,66; für WR 0,74; für WW1 1,06 und für WW2 1,30. Die geringen BIs sind durch eine sehr gute Fruchtfolge, wendende Bodenbearbeitung, intensives Monitoring der Unkräuter und zeitgerechte Bekämpfung zu erklären. Erwartungsgemäß steigt der UDG mit der Reduktion der Aufwandmengen an. Im Mittel der Jahre lag der UDG (%) in den Varianten 2, 3 und 4 in WG bei 0,46; 0,63 und 1,01; in WR bei 1,14; 2,66 und 1,87; in WW1 bei 1,40; 1,82 und 2,91; und in WW2 bei 0,83; 1,62 und 1,84.
Keywords