Magazin erwachsenenbildung.at (Jun 2021)

Sichtbarkeit von geflüchteten Frauen und ihren Initiativen?! Die Bedeutung einer intersektionalen Erwachsenenbildung.

  • Catrin Opheys

Journal volume & issue
Vol. 15, no. 43
pp. 20 – 30

Abstract

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(English abstract below!) *Die Sichtbarkeit von Frauen in der Erwachsenenbildung hängt unter anderem davon ab, welche Perspektiven und Lebenssituationen in ihren Angeboten, Inhalten und Methoden mitgedacht werden oder auch außen vor bleiben. Im Beitrag wählt die Autorin daher einen intersektionalen Zugang zu der Frage nach der (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in der Erwachsenenbildung. Sie beschreibt die Lebenssituationen geflüchteter Frauen, welche sich häufig durch eine Verflechtung von Mehrfachdiskriminierungen wie zum Beispiel Sexismus und Rassismus auszeichnen. Anknüpfend daran hebt die Autorin am Beispiel der Initiative „Women in Exile & Friends“ hervor, wie Empowerment, Lern- und Bildungsprozesse ermöglicht werden können – und zwar durch die Sichtbarmachung intersektionaler Machtstrukturen sowie die Stärkung politischer Partizipation. Fazit: Die Erwachsenenbildung ist dazu aufgefordert, intersektional zu denken und eine entsprechende Bildungspraxis zu etablieren. Möglichkeiten dazu sind mit Initiativen/ Selbstorganisationen von Betroffenen zu arbeiten und Räume für Empowerment zu schaffen. Gleichzeitig müsste Erwachsenenbildung sich mit Blick auf die in ihren Strukturen und Ange- boten wirkenden und durch sie fortgeschriebenen Machtstrukturen kritisch selbst reflektieren. (Red.)* *** *The visibility of women in adult education depends in part on which perspectives and living situations are considered in its course offerings, content and methods and which are not. In the article, the author takes an intersectional approach to the question of the (in)visibility of women in adult education. She describes the living conditions of refugee women, which are frequently characterized by multiple, interlinked forms of discrimination such as sexism and racism. Based on the example of the “Women in Exile & Friends” initiative, the author stresses how to make empowerment, learning and educational processes possible—by revealing intersectional power structures and strengthening political participation. The author’s conclusion: Adult education is called upon to think intersectionally and to establish an appropriate educational practice. Possibilities include working with initiatives/self-organized individuals who are affected and creating spaces for empowerment. At the same time, adult education must critically reflect on its own power structures, which influence and perpetuate its structures and offerings. (Ed.)*

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