Monitor Versorgungsforschung (Aug 2021)

Zunahme von Depressions- und Angststörungsdiagnosen während der Covid-19- Pandemie bei Kindern und Jugendlichen

  • Prof. Dr. rer. med. habil. Karel Kostev MA,
  • Dr. rer. nat. Christian von Vultée,
  • Kerstin Weber,
  • Dr. med. Dr. phil. Jens Bohlken

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.04.21.1866-0533.2334
Journal volume & issue
Vol. 2021, no. 04
pp. 57 – 61

Abstract

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Diese retrospektive Querschnittsstudie basiert auf Daten aus der Disease Analyzer Datenbank (IQVIA) und umfasst alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 2-17 Jahren mit mindestens einem Besuch in einer von 168 deutschen Kinderarztpraxen zwischen April 2019 und Dezember 2019 (n=454.741) oder zwischen April 2020 und Dezember 2020 (n=417.979). Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Depressions- und Angstdiagnosen pro Praxis nahm im Zeitraum April 2020-Dezember 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 zu (Angst: +9%, Depression: +12%). Der Anstieg war bei Mädchen deutlich größer als bei Jungen (Angst: +13% vs. +5%; Depression +19% vs. +1%). Die Prävalenz der Angststörung stieg von 0,31% auf 0,59% (p<0,001), die der Depression von 0,23% auf 0,47% (p<0,001). Die größten Anstiege wurden bei Mädchen beobachtet (Angst von 0,35% auf 0,72% (+106%, p<0,001), Depression von 0,28% auf 0,72% (+132%, p<0,001). Diese Studie zeigt, dass die Zahl der pädiatrischen Diagnosen von Depressionen und Angststörungen im Pandemiejahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat.

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