Memo (Dec 2020)

Textuelle Dinghaftigkeit. Eine Einleitung

  • Justin Vollmann

DOI
https://doi.org/10.25536/20200701
Journal volume & issue
Vol. 2020, no. 7

Abstract

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Der Beitrag – der gleichzeitig die Einleitung zu MEMO 7 (2020) „Textual Thingness“ bildet – widmet sich der Frage, inwiefern Texte nicht nur von Dingen handeln, sondern auch selbst als Dinge behandelt werden können. Ein erster Teil stellt diese Frage zunächst in den Kontext (post-)moderner Ästhetiktheorien, wobei die Begriffe der Wahrnehmung (Luhmann), der Präsenz (Gumbrecht) und des Erscheinens (Seel) eine zentrale Rolle spielen. Ein zweiter Teil lenkt dann den Blick auf die spezifischen Merkmale mittelalterlicher Textualität und Medialität, die weniger unter dem Vorzeichen der Ästhetik als vielmehr unter demjenigen der Religion stehen (Kiening). Unabhängig von solchen Fragen des ideellen Überbaus verbindet der dritte Teil die Vorstellung der einzelnen Beiträge mit konkreten Vorschlägen, was alles unter textueller Dinghaftigkeit verstanden werden kann. | As a preface to MEMO 7 (2020) „Textual Thingness“, this paper asks in what way texts are not only telling about things but may also be treated as things themselves. The first part poses this question in the context of (post-)modern theories of aesthetics while focussing on the concepts of perception (Luhmann), presence (Gumbrecht) and appearing (Seel). The second part directs the attention to the specific features of medieval textuality and mediality, which are much less influenced by aesthetics than by religion (Kiening). Apart from such considerations about the ideational setup, the third part introduces the individual papers of this issue and connects them to concrete suggestions as to what we may understand as ‚textual thingness‘.

Keywords