Journal für Kulturpflanzen (Feb 2014)
N-Sensor im praktischen Einsatz Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt On Farm Research
Abstract
Im Projekt On Farm Research der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und der Gutsverwaltung Helmstorf werden in großflächigen Versuchen langjährig Verfahren des teilflächenspezifischen Acker- und Pflanzenbaus erprobt und verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass die teilflächenspezifische Bewirtschaftung ein erhebliches Maß an technischen, personellen und monetären Voraussetzungen erfordert. Nicht in jedem Fall konnten im bisherigen Projektverlauf wirtschaftliche Vorteile teilflächenspezifischer Bewirtschaftungsstrategien nachgewiesen werden. Das traf auch für die teilflächenspezifische Stickstoffdüngung mittels N-Sensor zu. Der alleinige Online-Ansatz – Bewertung des Stickstoffbedarfes der Pflanzen über den N-Sensor – war nur anteilig erfolgreich. Zukünftig wird eine Verbesserung des Verfahrens der teilflächenspezifischen Stickstoffdüngung über die Kombination von N-Sensor und Ertragspotenzialkarte angestrebt. Auch die Einmaldüngung wird in Zukunft nicht mehr konstant, sondern teilflächenspezifisch am Ertragspotenzial der Teilfläche orientiert, ausgebracht (Map-Overlay-Prinzip). Die inferenzstatistische Bewertung der Ergebnisse zum Vergleich teilflächenspezifischer Bewirtschaftungsverfahren steht im Projekt noch aus. Dies ist bei dem multivariaten Ansatz „teilflächenspezifisches Produktionsverfahren“ und dem sich daraus ableitenden Erfordernis, die Effekte solcher Einflussgrößen wie zum Beispiel Bodenunterschiede, differenzierte Saatmengen und teilflächenspezifische Grunddüngung im „System“ zu quantifizieren, nicht einfach. Der vorliegende Beitrag soll auch auf die Probleme solcher komplexer Lösungsansätze, wie sie in der Praxis bei teilflächenspezifischer Bewirtschaftung stattfinden, aufmerksam machen. Hier geht es nicht mehr um den „Erfolg“ monokausaler Ansätze, sondern um den Versuch der Bewertung komplexer Produktionssysteme, die in ihren Einzelbestandteilen auf erfolgreichen Erkenntnissen und „Bestvarianten“ aus Exaktversuchen beruhen. DOI: 10.5073/JfK.2014.02.03, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.02.03