Human Resources for Health (May 2018)

Task shifting between physicians and nurses in acute care hospitals: cross-sectional study in nine countries

  • Claudia B. Maier,
  • Julia Köppen,
  • Reinhard Busse,
  • MUNROS team

DOI
https://doi.org/10.1186/s12960-018-0285-9
Journal volume & issue
Vol. 16, no. 1
pp. 1 – 12

Abstract

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Abstrakt Hintergrund Viele Länder in Europa variieren in dem Ausmaß, in dem Reformen zur Aufgabenerweiterung von Pflegekräften durchgeführt wurden. Länderübergreifende Forschung ist bisher unzureichend, ob und wie Reformen die klinische Praxis in Krankenhäusern beeinflussen. Diese Studie analysiert die Rollenveränderungen und die Übertragung von Aufgaben zwischen Ärzten und Pflegekräften in neun europäischen Ländern. Methodik Querschnittstudie, basierend auf einer Fragebogenerhebung von 1716 Gesundheitsfachkräften in 161 Krankenhäusern in neun Ländern, die Patienten mit Brustkrebs (BK) und akutem Myokardinfarkt (AMI) behandeln. Deskriptive und bivariate Analysen zur Rollenveränderung der Mitarbeiter, Autonomie (mit/ohne ärztlicher Aufsicht) wurden anhand zweier Ländergruppen durchgeführt: mit Reformen bzgl. Erweiterung der offiziellen Aufgabenbereiche (Scope-of-Practice), die zwischen 2010 und 2015 implementiert wurden (Niederlande, England, Schottland) und Länder ohne Reformen (Deutschland, Italien, Norwegen, Polen, Tschechien, Türkei). Darüber hinaus wurden 'medizinische' Tätigkeiten identifiziert, mit einem datenbasierten und einem konzeptionellen Ansatz. Die Analysen wurden für Ärzte, Pflegekräfte sowie für Advanced Practice Nurses/andere Spezialisierungen (APN/SN) separat durchgeführt. Ergebnisse Gesundheitsfachkräfte aus den Niederlanden, England und Schottland berichteten häufiger von Rollenveränderungen (BK 74.0% vs. 38.7%, p < .001; AMI 61.7% vs. 37.3%, p < .001); sowie höherer Autonomie in den neuen Rollen (BK 58.6% vs. 24.0%, p < .001; AMI 48.9% vs. 29.2%, p < .001), verglichen mit den anderen sechs Ländern. Pflegekräfte und insbesondere APN/SN aus den drei Ländern berichteten häufiger, dass sie Aufgaben im Zusammenhang mit der Diagnosestellung von Brustkrebs, Therapie, Verschreibung von Medikamenten durchführen und Informationen an Patienten weitergeben. Ähnliche Unterschiede gab es für AMI in Bezug auf die Verschreibung von Medikamenten und Nachsorge, aber nicht im Zusammenhang mit der Diagnosestellung und Therapie, die weitestgehend im Tätigkeitsbereich der Ärzte verblieb. Die meisten Aufgaben wurden von beiden Berufsgruppen anstatt von einer durchgeführt. Schlussfolgerungen In den Niederlanden, England und Schottland wurden vermehrt Rollenveränderungen und die Aufgabenübertragung von Ärzten auf Pflegekräfte berichtet, was darauf hindeutet, dass sich berufliche Zuständigkeitsbereiche verlagert haben, beispielsweise in Bezug auf die Chemotherapie oder das Verschreiben von Medikamenten. Für die meisten Tätigkeiten findet in der Praxis eine teilweise und keine vollständige Aufgabenverlagerung statt.

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