Journal of Occupational Medicine and Toxicology (Jan 2022)

Predictors of competitive employment in individuals with severe mental illness: results from an observational, cross-sectional study in Germany

  • Uta Gühne,
  • Alexander Pabst,
  • Markus Kösters,
  • Alkomiet Hasan,
  • Peter Falkai,
  • Reinhold Kilian,
  • Andreas Allgöwer,
  • Klemens Ajayi,
  • Jessica Baumgärtner,
  • Peter Brieger,
  • Karel Frasch,
  • Stephan Heres,
  • Markus Jäger,
  • Andreas Küthmann,
  • Albert Putzhammer,
  • Bertram Schneeweiß,
  • Michael Schwarz,
  • Thomas Becker,
  • Johanna Breilmann,
  • Steffi G. Riedel-Heller

DOI
https://doi.org/10.1186/s12995-022-00345-3
Journal volume & issue
Vol. 17, no. 1
pp. 1 – 11

Abstract

Read online

German abstract Hintergrund Berufliche Beschäftigung ist von großer Bedeutung für den Einzelnen, da sie mit verschiedenen positiven Effekten verbunden ist. Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sind oft vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Aktuelle Daten zur Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen liegen kaum vor und die Einflussfaktoren sind bisher wenig erforscht. Die vorliegende Studie untersucht mögliche Prädiktoren für eine wettbewerbsfähige Beschäftigung bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Methoden Berichtet werden Ergebnisse einer multizentrischen Querschnittsstudie mit 300 Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen im Alter von 18 bis 65 Jahren. Die folgenden Einschlusskriterien wurden verwendet: (I) Diagnose einer Schizophrenie, schizotypen oder wahnhaften Störung (ICD-10 F2x) oder affektiven Störung (ICD-10 F3x), (II) Dauer der psychiatrischen Erkrankung ≥ 2 Jahre und (III) erhebliche Auswirkungen der Erkrankung auf das soziale Funktionsniveau. Die Teilnehmenden wurden von geschultem Personal mit standardisierten Instrumenten befragt. Der Zusammenhang zwischen möglichen Prädiktoren (Alter, Geschlecht, Bildung, Familienstand, Wohnsituation, Migrationshintergrund, psychosoziale Funktionsfähigkeit, Alter bei ersten psychischen Problemen, körperliche Erkrankung, Arbeitsfähigkeit) und der Beschäftigung wurde mittels eines hierarchischen binären logistischen Regressionsmodells analysiert. Ergebnisse Nur ein Drittel (34 %) der Teilnehmenden war kompetitiv beschäftigt. Fast ein Drittel der Teilnehmenden war arbeitslos (30 %), und 28 % berichteten über eine Frühverrentung aufgrund der psychischen Erkrankung. Die psychosoziale Funktionsfähigkeit war positiv mit kompetitiver Beschäftigung assoziiert (OR = 1,09, 95% CI: 1,05 - 1,13, p < 0,001); gleichzeitige chronische körperliche Erkrankungen waren negativ mit kompetitiver Beschäftigung assoziiert (OR = 0,38, 95% CI: 0,21 - 0,71, p = 0,002). Schlussfolgerungen Die Ergebnisse bestätigen ein hohes Risiko des Ausschlusses von kompetitiver Beschäftigung bei Menschen mit schwerer psychischer Erkrankung. Gleichwohl ist ein beträchtlicher Anteil beschäftigt. Die Bemühungen, die Erwerbsbeteiligung der Betroffenen zu erhalten bzw. zu erweitern, müssen intensiviert werden. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf die körperliche Gesundheit sowie die Stärkung der psychosozialen Funktionen gelegt werden.

Keywords