Raumforschung und Raumordnung (Sep 1985)
Kleinräumliche Unterschiede der Sterblichkeit in Bayern und deren mögliche Ursachen
Abstract
Diese Mortalitätsstudie versucht am Beispiel Bayerns erstmals räumlich und sachlich differenziert Sterblichkeitunterschiede auf der Ebene der 96 Land- und Stadtkreise darzustellen. Die Datenbasis bilden Statistiken von 1973 bis 1982, die Werte sind für die Altersstruktur standardisiert und nach Geschlecht differenziert. Die Deskription der räumlichen Verteilung ergibt, daß Ost- und Nordostbayern generell ungünstigere, Südbayem dagegen besonders günstige Sterbeziffern auf weisen: das Gefälle ist bei Männern deutlicher ausgeprägt als bei Frauen. Die Ursachenanalyse ist nach wie vor äußerst schwierig. Lediglich bei einigen Einzelaspekten sind enge Zusammenhänge plausibel, wie etwa zwischen Kfz-bedingter Sterblichkeit und Siedlungs- bzw. Altersstruktur. Bei der Überprüfung von möglichen statistischen Zusammenhängen zwischen der Gesamtsterblichkeit und 40 Indikatoren stellt sich heraus, daß die Mortalität am höchsten mit Mobilitätsindikatoren korreliert. Analytisch und methodisch gilt es bei der regionalen Mortalitätsforschung noch viele offene Fragen zu beantworten.