Magazin erwachsenenbildung.at (Nov 2023)

Lebensweltorientierte Bildungsarbeit mit älteren Teilnehmenden in prekären Lebenslagen. Erfahrungen aus dem partizipativen Projekt „Caring Living Labs Graz: Gut leben im Alter“

  • Anna-Christina Kainradl,
  • Brigitte Kukovetz,
  • Anette Sprung

Journal volume & issue
Vol. 17, no. 50
pp. 91 – 99

Abstract

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Menschen, die in prekären Lebenslagen altern und zudem eine Migrationsbiografie haben, sind in organisierten Bildungsveranstaltungen selten anzutreffen. Das Forschungs- und Bildungsprojekt „Caring Living Labs Graz” (2022-2024) versucht, sozial benachteiligte Personen bzw. Menschen mit Migrationsgeschichte im dritten und vierten Lebensalter aktiv in die Weiterentwicklung sogenannter „Caring Communities” einzubeziehen. Das sind partizipativ gestaltete Communities im Lebensumfeld der Bürger*innen, die ihre Anliegen berücksichtigen, ein solidarisches Miteinander stärken und Gesundheitskompetenz (Health Literacy) fördern. Zunächst wurden die Bedarfe, Sorgeerfahrungen und Lebenssituationen älterer Menschen mit Migrationsbiografie oder in prekären Lebensverhältnissen in Graz qualitativ erhoben. Parallel dazu starteten erste reflexiv angelegte Aktivitäten zum Empowerment der genannten Gruppen, etwa „Philosophische Erzähl-Cafés”, Workshops und konkrete Gestaltungsmaßnahmen in einer Gemeindebau-Siedlung. Es folgte das erste Caring Living Lab vor Ort in Form einer partizipativen fünfteiligen Workshopreihe. Zukunftsforen dienen dazu, das gesammelte Wissen strukturell in die kommunale Politik zu bringen. Theoretisch verortet wird das Projekt im Lebensweltkonzept (Alfred Schütz) sowie in der Ethik der kommunalen Sorge, die auf die alltäglichen Lebens- und Beziehungszusammenhänge von Menschen fokussiert. (Red.)

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