Monitor Versorgungsforschung (Dec 2023)
Zwischen Konsistenz und Flexibilität
Abstract
Basierend auf den Vorgaben des SGB V bildet Evidenzbasierte Medizin (EbM) die Grundlage für die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sowie des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bei deren medizinischen Bewertungen und Entscheidungen zur Konkretisierung von Versorgungsinhalten wie z. B. den Disease-Management-Programmen (DMP) sowie der von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu finanzierenden Leistungen. Die Bewertung vorliegender Evidenz ist somit direkt mit Preisbildung, Erstattung, aber auch mit Versorgungssteuerung verknüpft. Eine höhere Flexibilität im Umgang mit den Evidenzanforderungen wurde in der Vergangenheit zwar ausgeübt, allerdings ohne Konsistenz und durchaus auch dann, wenn eine Absenkung des Anforderungsniveaus zu einem finanziellen Vorteil für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) führte. Zugleich existieren auch Beispiele, bei denen die klinische Relevanz einer Intervention so offensichtlich war, dass der G-BA Handlungsspielräume im Sinne der Versorgung nutzte.
Keywords