thersites. Journal for Transcultural Presences & Diachronic Identities from Antiquity to Date (Apr 2017)

Ganymed im Weltkrieg. Walter Flex’ Wanderung zwischen Klassizismus und Kriegserleben

  • Manuel Mackasare

DOI
https://doi.org/10.34679/thersites.vol4.23
Journal volume & issue
Vol. 4

Abstract

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(Engl.) The present article examines antiquity-related elements in Walter Flex’ novel Der Wanderer zwischen beiden Welten (The wanderer between the two worlds). This elements are identified as historical ideas of a technocratic Roman culture and an ‚unspoilt‘ Greek culture, where the first one supersedes the last one. Apparently, the subtext of the novel is dominated by an essential problem, which gained its by then most strained manifestation during World War I: The questioning of the humanistic-classicistic ideals, which characterized the 19. centuries’ academic milieu, by the increasingly technocratic present age. (Dt.) Der vorliegende Beitrag untersucht antikisierende Elemente in Walter Flex’ Erzählung Der Wanderer zwischen beiden Welten. Zusammenfassend lassen sich diese identifizieren als im historischen Bewusstsein verdichtete Vorstellungen eines technokratischen Römertums und eines ‚urwüchsigen‘ Griechentums, wobei letzteres von ersterem verdrängt wird. Hierin zeigt sich, dass der Subtext der Erzählung dominiert ist von einer essenziellen Problematik, die im Zuge des Ersten Weltkriegs ihre bis dato forcierteste Ausprägung erlangte: Die Infragestellung der das gelehrte Milieu des 19. Jahrhunderts prägenden humanistisch-klassizistischen Ideale durch eine zunehmend technokratische Gegenwart.

Keywords